Unsicherheit? Überlegungen? Mehrere Möglichkeiten?
Welches Training passt für Dein Pferd?
Wie empfindet mein Pferd meine Trainingsidee?
Welche Konsequenzen hat meine Trainingsidee für mein Pferd?
Beobachten
Bereits wenn wir unser Pferd aus der Box oder vom Paddock/ Wiese holen ist ein erster Eindruck möglich. Weiteres zeigt sich dann schnell beim Putzen. Wie steht es, wir reagiert es auf den Bürstendruck, kann es die Füße zum Hufe auskratzen leicht geben, verliert es dabei schneller sein Gleichgewicht als sonst? Kaut es nervös am Strick, zappelt es, döst es, eher im Untertonus so vor sich hin?
Wenn wir unser Pferd sensibel beobachten, werden wir an Mimik, Schweifhaltung, Spannungszustand und vielen anderen körpersprachlichen Zeichen relativ gut sehen, wie es dem Pferd geht.
Wenn ich zu meinem Pferd gehe habe ich oft einen Plan. Was möchte ich machen, dies wird natürlich gelegentlich auch vom Wetter mitbestimmt. Stürmt es zu heftig, scheint plötzlich verführerisch die Sonne, schmeiße ich mein Programm nach meinen Wünschen schnell mal um.
Zeigt mein Pferd deutlichere Müdigkeitszeichen oder Überspannung überlege ich auch, passt mein Programm. Ansonsten versuche ich meine Plan zu leben und passe je nach Motivation, Konzentration und Entwicklung unsere gemeinsame Zeit an.
Plan überlegen
Dies ist für mich vor dem Reiten/ Bodenarbeit/ bevor ich zum Pferd gehe, ein Thema. Häufig Montags überlege ich mein Wochenstruktur.
Wo stand mein Pferd in der letzten Woche. Was haben wir erreicht, was ist uns gelungen, was lief für mich oder mein Pferd nicht so optimal.
Wie sieht die Wetterlage in den nächsten Tagen aus, wie ist der Futterzustand, der Trainingszustand von meinem Pferd..
Was ist mir in den nächsten Woche für unsere gemeinsame Entwicklung wichtig?
Möchte ich noch etwas beachten, was mir aufgefallen ist, ich aber unter der Woche nicht so regeln konnte. Möchte ich mir noch eine Notiz in den Kalender eintragen, weil ich etwas besorgen möchte? Brauche ich Hilfe - Trainer, Stallkollegin, Video, in einem passenden Buch nachschauen?
Aufstellungs-Hilfe
Ich überdenke meinen Wochenplan häufig mit meiner Aufstellungsarbeit. Dann bin ich für mich nicht nur im Kopf, sondern komme ebenso ins Fühlen und für mich am Wichtigsten..
Ich schaue mir meine Trainingsidee aus dem Blickwinkeln meines Pferdes an -
Wie fühlt mein Pferd meine Trainings-Idee ??
Dazu stelle ich zum Beispiel auf:
Ich - mein Pferd Calypso - Cavalettiarbeit
Ich schreibe drei Zettel
(wenn man auf einen Platz steht, dann schaut man ja in eine Richtung, um dies nicht durcheinanderzubringen, markiere ich einen Pfeil, dies ist die Blickrichtung)
Ich lege die Zettel nach Idee, Gefühl oder Intuition
Ich stelle mich auf meinen Zettel, schau entspannt aus dem Fenster, fühle mich wohl und schaue dann auch fröhlich auf mein Pferd Calypso.
Ich gehe einmal mit Abstand zu den Zetteln, atme einmal tief durch und
stelle mich dann auf den Zettel (Platz) meines Pferdes. Für mein Pferd Calypso empfinde ich die Cavalettiarbeit toll. Sie unterstützt mich meinen Körper zu fühlen, ich fühle mich, wie gut auf 4 Beinen stehend. Es macht mir Spaß, motiviert mich.
Ich gehe wieder von seinem Platz runter, fühle mich beschwingt und werde dies nachher in der Reithalle umsetzen, bzw im Laufe der Woche.
Es passt zu meiner Wahrnehmung, mir fällt im Nachdenken auf, wenn ich regelmäßig Cavalettiarbeit einbaue, stolpert er wesentlich weniger.
(Der Nebeneffekt von Aufstellungen ist, dass man Dinge, die man eigentlich weiß, die aber eher unbewußt sind, "plötzlich" bewußt/er erlebt - man ist sich bewußt über Tun, Fühlen und Handeln)
Ich - mein Pferd Florian - Cavalettiarbeit
Da ich ja 3 Pferde habe, wäre es ja ganz praktisch, wenn ich schon die Cavaletti aufgebaut habe, mit allen dreien damit zu arbeiten :- )
Was den Körper besser fühlen lässt, ist doch für alle gut. Ein menschlicher Gedanke, wer kennt den nicht. Ganz klar wissen die meisten Pferdebesitzer bereits, man kann die Pferde vor allem nicht in den unterschiedlichsten Wachstums- und Entwicklungsphasen über einen Kamm scheren.
Ich schreibe wieder die drei Zettel mit Pfeil, lege sie nach Gefühl.
(Ich bemerke schon beim Legen so ein mulmigeres Gefühl. Gerade wenn man mal praktisch zwei fast gleiche Aufstellungen nach einander macht, ist das interessant, das bereits beim Legen ein deutlicher Unterschied ist)
Im Unterschied zeigt sich, ich stelle mich auf mich, fühle mich sehr getrennt von meinem Pferd. Sehe es wie nicht. Der Cavaletti Zettel fühlt sich wie trennend an und es fällt mir auch schwer überhaupt zu meinem Pferd zu schauen.
Ich gehe raus, atme drei mal tiefer ein und aus.
Gehe dann auf den Zettel von Florian.
Ich fühle mich eng, unter Druck, bin genervt, ich komme unter Anspannung. Die Arme (Vorhand) scheint wie leicht taub zu werden. Mein Daumen bekommt so ganz komische Gefühle. Ich fühle, wie mein Nacken sich immer mehr verkrampft, ich die Zähne zusammen beiße... Alles ist fest, ich werde wie schlecht gelaunt, bekomme fast Kopfschmerzen!!!
Ich gehe von dem Platz und bin sehr überrascht. Sovviele Konflikte und Widerstände hätte ich nicht erwartet.
Während ich mich auf meine Bürostuhl setze und das alles so Revue passieren lasse, fällt mir auf, es ist Februar. Er hatte früher sehr dramtisches Sommerekzem im Mähnenbereich, der sich jetzt auch in der Aufstellung verkrampft anfühlte.
1.) Cavalettiarbeit passt grad gar nicht
2. ) Mein Pferd braucht jetzt schon homöopathische Unterstützung, damit die Verkrampfung gar nicht aufkommt und ich jetzt schon den Stoffwechsel unterstütze, damit es gar nicht zum Sommerekzem kommt. Stimmt ja, ich hatte immer ab Februar 6 Wochen das homöopathische Mittel Psorinum gegeben. Und seit ich das machte, hat es sich nur ein bisschen gescheuert, aber nie mehr ging die Mähne ab, geschweige denn offene Stellen...
Gut das ich die Aufstellung machte, ich hätte das glatt vergessen unter dem derzeitigen Trubel.
3.) Ich überlege was passt besser!
4.) Ich tausche die Aufstellungspunkt aus - statt Cavalettiarbeit weiter akademische Bodenarbeit
Beginne die Aufstellung von vorne mit den drei Zetteln...
Stelle wieder auf:
Jetzt fühle ich mich auf mir wohl, ich entspanne mich.
Ich gehe aus der Aufstellung... atme einmal tiefer durch, dass reicht völlig.
Ich gehe wieder auf den Platz von meinem Pferd. Siehe da, ich atme total entspannt, kann sofort meine Schulter fallen lassen, fühle auf einmal den Mensch neben mir (stimmt ja, oben bei der Cavalettiarbeit konnte ich auf dem Platz von meinem Pferd, mich überhaupt nicht wahrnehmen)
Und die Arbeit richtet mich super auf, ich fühle meine Hinterhand stark und mit Power.
Ich kann den Kopf total frei bewegen, mein Genick ist locker und ich kann mich aufrichten.
(auch das ist wieder mal super interessant, auf dem Platz oben in der Aufstellung konnte ich den Kopf überhaupt nicht bewegen)
Wenn das Training wirklich passt, erlebt man
GEMEINSAM Freude !!
Fazit:
Der Mensch denkt - die Aufstellung zeigt - macht fühlbar.
Ich dachte, es wäre meinem Pferd zu langweilig, wenn ich sehr regelmäßig die Bodenarbeit, Gymnastik mache.
Ich gehe entspannt in den Stall, fühle mich sicherer. Meine
Körpersprache wird sicher wesentlich besser sein. Wer weiß was er will,
strahlt Ruhe, Souveränität aus.
Liebe und gemeinsame Freude sind mein/
unser Leben :- ))
Die Beobachtung in der Realität (siehe oben) bleibt selbstverständlich wichtig!!!
Weitere Info und Möglichkeiten über Aufstellungsarbeit:
Ich will dich verstehen -
Familienaufstellungen für Pferde - Cadmos Verlag
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herzlichst
Angelika