Donnerstag, 12. Mai 2016

Kotwasser - Homöopathie

Ich wurde gefragt, ob ich in meinem Blog über das Thema Kotwasser schreiben könnte.


gesundheitliches Problem:

Der Kot ist fast immer normal, höchstens mal etwas weicher. Aber es läuft, spritzt bräunliches Wasser am Ende heraus. Diese Flüssigkeit kann den Afterbereich verätzen. Bei einem meiner Pferde war die Flüssigkeit so ätzend, dass sich die Haut, die Beine abwärts, großflächig löste, riessige offene Wunden innerhalb 2 Tagen entstanden.

Klassische Ursachen sind weitgehend bekannt:

Störung der Darmflora / nach Wurmkuren, Antibiotika, Impfungen
Stressbelastung / Herdenumstellung, Besitzer/ Stallwechsel
Stoffwechselstörungen / ähnlich wie bei Darmflora, aber auch durch Futterumstellung
Übersäuerung / nach überlastendem Training, Umweltgifte

Auf die Themen: Stall/ Fütterung / medizinische Behandlung/ Zahnprobleme/ Parasiten möchte ich hier nicht eingehen. Da gibt es zahlreiche Diskussionen. Jeder muss und sollte da schauen, was seine Wahrheit ist.


Aus meiner Sicht - systemischem Denken/ Homöopathie ist die Frage:


Was steht hinter einer Krankheit? Was ist der Ausdruck der Krankheit? Wann hat es angefangen? Wann tritt es vermehrt auf?


Gibt es da eindeutige Beobachtungen. Dies kann direkt zu der Verordnung passender homöopathischer Mittel führen. Aufstellungen können dabei Beobachtungen konkretisieren, aber auch noch weitere Erkenntnisse schenken.

In meinen Beratungen, wenn man das Pferd erst neu gekauft hat, die Vorgeschichte kaum kennt. Das Wesen, den Charakter des Pferdes erst kennen lernen muss und möchte, ist dies natürlich schlechter zu beantworten., da ist auf alle Fälle eine Aufstellung sinnvoll.





Eine Beispiel-Aufstellung zeigt:


Stellvertreter zum Beispiel: zwei Zettel, zwei Figuren, zwei Stühle.. -

Einen Stellvertreter für das Pferd - Einen für das Kotwasser:

Sich mit dem Pferd verbinden und schauen, wo man intuitiv die Zettel hinlegen möchte...


 

1a. Schritt: (Platz Pferd)

Dann kannst Du versuchen Dich in Dein Pferd einzufühlen..
Was empfindest Du da? Wo schaust Du hin?

Interessant auf dem Platz vom Pferd, schaue ich auf den Fernseher und empfinde: " Ja klar, alles was da per Medien veröffentlicht wird, schaut sie sich an. Aber auf MICH und meine Herzensbedürfnisse... Mein Besitzer versteht mich einfach nicht!"

1b. Schritt: (Platz Kotwasser)

Ich wechsle auf den Stellvertreter Platz Kotwasser, fühle mich ein..
Was gibt es da für Gefühle und welche Blickrichtung gibt es dort?

Ich fühle einen Druck im Darm. Ich fühle mich ängstlich, wie wenn ich schnell mal auf´s Klo muss, aber gelernt habe den Stress auszuhalten. Gelernt habe den Stress zu unterdrücken.


(Die Botschaft die ich vom Platz des Pferdes aus höre: Der Besitzer sollte dazu gestellt werden. Es möchte vom Besitzer mehr gesehen werden.)




( Ich stelle mich so hin, dass ich direkt auf das Kotwasser schauen kann. Ich möchte ja die Botschaft möglichst verstehen.)

2a. Schritt: (Platz Ich)

Ich stelle mich auf ICH. Ich verstehe und fühle, dass mir das Kotwasser Angst macht. Ich möchte es gerne weg haben! Fühle mich deutlich hilflos!

2b. Schritt: (Platz Pferd)

Entspanne mich auf dem Pferd sehr. Endlich schaut sie ganzheitlich auf mein Kotwasser und MEINEN Stress!!

2c. Schritt: (Kotwasser)

Ups, ich fühle mich da total groß, wie wenn ich auf die anderen Plätze herab schaue...

(Daraus ergibt sich für mich energetisch eine Umstellung. Ich kann und mag mich noch mehr in die Blickrichtung meines Pferdes stellen. Dadurch muss ich das Kotwasser direkt weiter weg stellen. In der Realität bedeutet dies, dass jede Therapie (Medikamente, Futterumstellung, Homöopathie etc) deutlich besser anschlägt.




3a. Schritt: (Platz Ich)

Auf dem Platz Ich, entspanne ich mich. Ach so, wenn ich innerlich mehr mit meinem Pferd kommuniziere, mich traue ihm zu zu hören, geht es schon besser? Ich fühle noch Unsicherheit, dass kann doch nicht alles sein?!

2b. Schritt: (Platz Pferd)

Oh, jaaaa . Führe mich, aber führe mich in Liebe. Das bedeutet bei der Arbeit, Du sagst mir was wir machen und üben - und das PASST für mich!! Und es tut mir gut!! Und es fördert mich wirklich in Körper, Seele und Geist! Und es macht mehr Bindung zwischen uns! Und es schenkt mir und DIR Kraft und Liebe!

2c. Schritt. ( Platz Kotwasser)

Dann habe ich als Krankheit leider keine Macht mehr und muss verschwinden!


( Ich muss dann die Karte des Kotwasser´s wegnehmen )

FAZIT: Immer wieder sehe und erlebe ich, dass Krankheiten übergeordnete oder individuelle Botschaften haben. Kann diese verstanden werden, funktionieren Behandlungen deutlich besser. Intutitiv findet man einen Tierarzt, Reitlehrer, Osteopathen, Tierheilpraktiker, der Pferd und Mensch wirklich helfen kann.





Homöopathie:

Daraus ergeben sich verschiedene konstitutionelle Hautmittel als mögliche Unterstützung:

Lycopodium - stärkt das Selbstwertgefühl, stärkt Rückrad, gibt dem Pferd mehr Kraft auch einmal sinnvoll und freundlich zu signalisieren - " Du, das passt für mich nicht!" So kann Mensch entsprechend besser die Signale verstehen und optimale körperliche oder arbeitstechnische Unterstützung finden.

Arbeitstechnisch ist alles gut, was Kraft in die Hinterhand schenkt. Biegearbeit, Cavalettiarbeit, geführt, mit der Longe, vor allem auch geritten! Den Mensch tragen dürfen, (wenn es angenehm ist!) schenkt dem Pferd unglaublich Selbstwertgefühl.
Es wird definitiv GRÖSSER :-)



Calcium carbonicum - Wenn ein Tier wenig Unterstützung von der Mutter-Stute bekommen konnte. Sich eventuell auch in der Aufstellung zeigt, dass die Ablösung von der Mutter traumatisierend war, dann hilft Calc carb dem gesamten Körper mehr in Balance zu kommen. Die Nährstoffe können aus dem Futter besser aufgenommen werden. Die innere Basis wird gefunden. Damit zeigt sich auch eine besser Basis im Außen.

Arbeitstechnisch sind da Führübungen. Bodenarbeit eine super gute Unterstützung. Alles was emotionale Sicherheit schenkt ist da TOP!



Arsen alb - Wenn ein Pferd eher schreckhaft und ängstlich ist. Wirklich trotz solider Arbeit immer wieder Gespenster sieht. Wenn es die Dinge immer wieder vorweg nimmt. Alles besonders richtig machen möchte. Eher brav sein will, dabei aber gestresst die Augen geöffnet hat, dass man das weiße sieht. Sich bemüht, aus jeder kleinen Übung ein rießen Ding macht. Wenn das Pferd viel zu schnell schwitzt, weil es sich selbst so unter Druck setzt.

Arbeitstechnisch ist hier besonders wichtig Pausen - Stehpausen gerne machen, wo es wirklich nichts zu machen gibt. Das Pferd ausgiebig loben! Übungen innerlich immer wieder fühlen, auch wenn alles gut aussieht, ist mein Pferd wirklich in der Lage dies zu tun. Von einem Außenstehenden beobachten lassen, sind die Augen nicht starr geöffnet, pendelt der Schweiß locker hin und her und ist NICHT geklemmt. Gibt es nicht zu oft Schlauchgeräusche im Trab (angespannter Bauchmuskel)  Es bewährt sich auch immer mal nicht reiten - lieber Massage und Spazieren gehen, gemeinsame Musestunden leben!!



Zustand/ Kotwasser 
nach Kolik - Wurmkur- OP:

Aus systemischer Sicht ist dann eher zu beleuchten:

Wie war die Ausganglage vor der Kolik, der Wurmkur, der OP. Gab es da auch schon Störungen im Darm und Stoffwechsel. Dann würden natürlich automatisch obigen Abschnitten entsprechend behandelt.

Tritt das Kotwasser in Folge chemischer Medikation auf. Ist davon auszugehen, dass durch die Medikamente die Darmzusammensetzung pathologisch ist = krankmachende Erreger sich breit gemacht haben. Das Immunsystem funktioniert nicht mehr oder ist zu schwach.

Mit einer Aufstellung kann man schauen, stresst die OP noch auf psychischer Ebene, gab es einen seelischen Schock. Auch hier nochmal Auslöser Frage des Problemes.
War der Klinikaufenthalt, Freude-/Herdenverlust, Boxen-Steh-Phase stressig? Was wurde zeitnahe erlebt? Hat das Pferd ein Trauma erlebt, dass durch ein Erlebnis reaktiviert wurde?


Eine Aufstellung würde dann beginnen mit zwei Stellvertretern:

Pferd - Kolik/OP

Es ist entsprechend zu schauen. Wo stellt man. Wie fühlt es sich an? Wo schauen die Plätze hin?
Es kann sein, dass das Pferd auf ältere Lebensthemen schaut. Das sprengt jetzt ein bisschen den Rahmen hier.. Lest mein Buch.. Da sind dann viele Aspekte gegliedert aufgezählt.


Homöopathisch

wäre dann ein Aufbau des Immunsystems sinnvoll. Dies kann über Konstitutionsmittel erfolgen. Stärkt man das Grundwesen des Pferdes, kann es automatisch stabiler/ damit auch die Immunlage stabiler werden.

Es bewährt sich auch Sulfur C 200 drei Gaben im Abstand von zwei Tagen zu geben. Sulfur klärt und reinigt Darm und Stoffwechsel. Danach würde dann das entsprechende Konstitutionsmittel gegeben.  Da kann man keine allgemeine Empfehlung geben. Ein klassischer Homöopath wägt dann im Gespräch immer ab, bzw. überlegt anhand des Symptomverlaufes und dem Gesamtzustand des Pferdes was sinnvoll ist.



Es gibt natürlich viele weitere Mittel. Im Grunde ist immer individuell zu schauen, was hat das Pferd, wie fühlt es sich, wo braucht es Unterstützung!
Spricht mit dem Therapeuten Deines Vertrauens.

Beratungsmöglichkeiten bei mir Info HIER





Zur Info über Dosierung und Potenzen habe ich HIER einen Blogartikel.



Wenn Du keine Ahnung hast, lass Dich von einem Menschen beraten, der sich mit homöopathischen Mitteln auskennt.



Du möchtest selbst aufstellen können?



Meine Ausbildung:

HIER im Shop






HIER mehr Info auf meiner Homepage für Aufstellungen mit Zetteln und Bürsten



HIER mehr Info zu meiner Basic Ausbildung



Mein Buch und meine DVD im Shop in der Rubrik Pferde -
Erklärung für Einsteiger, mit Anleitung und vielen Umsetzungsbeispielen.





herzlichst

Angelika


PS


und es ist so schön zu sehen...

wie die Heilung sich in wachsender Entspannung und Vertrauen zeigt!!



2 Kommentare:

Saskia hat gesagt…

Hallo Angelika,

vielen herzlichen Dank für diesen Artikel. Ich kenne Familienaufstellungen nur von einem Bekannten, der mal NLP mit mir gemacht hat. Sehr spannend, dass Du das auch mit Pferdebesitzern machst.

Bei meinem Pferd ist das Kotwasser sehr wahrscheinlich durch die schnelle Umstellung auf das sehr saftige Weidegras in Zusammenhang mit Koliken entstandenund begleitet uns jetzt schon seit ein paar Wochen. Interessant finde ich, dass sich unsere Beziehung dadurch tatsächlich verändert hat. Zunächst hatte ich das Gefühl, dass er gar nicht mehr gerne mit mir Zeit verbringt, weil ich auch viel in Sorge war und nicht so klar mit ihm kommunizieren konnte. Seit zwei Wochen kommt er wieder freudig an und es scheint ihm besser zu gehen. Ich habe versucht das ganze mit Kräutern in den Griff zu bekommen, aber die frisst er nicht, also nehme ich das an und lasse es sein. Da ich selber mit homöopatischen Mitteln zur Behandlung meines Ganglions sehr gute Erfahrungen gemacht habe, dachte ich, dass das auch meinem Pferd bei seinem Problem helfen könnte. Vielleicht suche ich mir mal bei uns einen guten Homöopath.

Vielen Dank für Deinen Artikel. Liebe Grüße, Saskia

Angelika Hutmacher hat gesagt…

Liebe Saskia,

ich denke Calc carb C 30 drei mal die Woche 2 Kügelchen kannst Du unbedenklich geben. Kannst du ganz normal in der Apotheke kaufen. Calc carb ist auch ein Mittel, dass Veränderung nicht gut verpackt, da oft Erlebnisse / Konflikte wie im Text beschrieben ein Fohlen/ Jährling eher unsicher machen... Beständigkeit und langsame Veränderungen machen dann nicht so Angst und Stress, sowohl körperlich wie auch geistig.
alles Gute Euch, herzlichst

Angelika